OT Rödlitz, Kärrnerwegsiedlung 5, 09350 Lichtenstein/Sa.

RFT

Firmengeschichte RFT

Firmengebäude
Firmengebäude Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/rft

RFT (Rundfunk- und Fernmelde-Technik) war der Name eines Herstellerverbunds von diversen Unternehmen der Nachrichtentechnik in der DDR. RFT Radio- und Fernmelde-Technik ist somit keine Firmenbezeichnung, sondern ein Warenzeichen-Signet bzw. Logo eines Warenzeichenverbandes in der DDR für «Radioverwandte Produkte», dem Betriebe des Industriezweiges Rundfunk- und Fernsehtechnik und des Industriezweiges Nachrichten- und Meßtechnik angehörten. Es bestand bereits 1946 und wurde von der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) und später von den Kombinaten übernommen. Später übersetzte man RFT auch mit Repräsentant Fortschrittlicher Technik.

Unter dem einheitlichen Label RFT firmierten in den 80er Jahren das Kombinat Rundfunk- und Fernsehtechnik und das Kombinat Nachrichtenelektronik. Aber auch einzelne Betriebe der Kombinate Robotron Dresden, Meßelektronik Dresden, Mikroelektronik Erfurt und des Kombinates Geräte- und Reglerwerk Teltow gehörten zum Warenzeichenverband.

Letztendlich aber war RFT das einheitliche Label eines Marken-Verbandes verschiedenster Herstellerlinien und Kombinate, unter dem von der Elektronenröhre, über Transistor, Mikrochip, Kondensator, Antennenanlage bis hin zum kompletten Kurzwellensender im 250 Kilowattbereich alles vertrieben wurde, was die DDR-Nachrichtentechnik zu bieten hatte.

Sitz des Kombinates Nachrichtenelektronik war bis 1986 Leipzig. Stammbetrieb war der VEB Nachrichtenelektronik Albert Norden Leipzig, das ehemalige Fernmeldewerk in Leipzig-Stötteritz. Auf Beschluss des DDR-Ministerrates wurde die Kombinatsleitung per 1. Juli 1986 nach Berlin verlagert. Neuer Stammbetrieb wurde der VEB Funkwerk Köpenick. Betriebsteil des Stammbetriebes war das Funkwerk Dabendorf bei Zossen. 1989 wurde aus dem Institut für Nachrichtentechnik in Berlin-Oberschöneweide das Zentrum für Forschung und Technologie der Nachrichtentechnik (ZFTN) gebildet und als weiterer Betriebsteil in den Stammbetrieb eingegliedert. Das Kombinat war Alleinhersteller (Stand 80er Jahre) von u.a. Nachrichtenanlagen, Telefonen, Funkgeräten und Antennen in der DDR. Bis zur Auflösung des Kombinates 1990 gehörten ihm folgende Betriebe an:

* VEB Nachrichtenelektronik "Albert Norden" Leipzig (Stammbetrieb bis 1986),
* VEB Nachrichtenanlagenbau Leipzig,
* VEB Funkwerk Köpenick (Stammbetrieb ab 1986),
* VEB Funk- und Fernmeldeanlagenbau Berlin * VEB Meßelektronik Berlin,
* VEB Studiotechnik Berlin,
* Institut für Nachrichtentechnik Berlin (ab 1989 ZFTN),
* VEB Nachrichtenelektronik Greifswald,
* VEB Fernmeldeschrank- und Gehäusebau Calau,
* VEB Fernmeldewerk Nordhausen,
* VEB Fernmeldewerk Arnstadt,
* VEB Fernmeldewerk Bautzen,
* VEB Meßgerätewerk Zwönitz und der
* VEB Funkwerk Kölleda.

Eine große Anzahl ursprünglich selbstständiger kleinerer und größerer Geräte- und Apparatehersteller wurden im Laufe der Geschichte der DDR verstaatlicht. Dazu gehörten auch Teile der ehemaligen Unternehmen Siemens AG, AEG und anderer Großbetriebe. Einige kleinere Privatbetriebe erwischte es erst in den 1970er Jahren. Aus einigen dieser Unternehmen wurde die VVB RFT Radio und Fernmeldetechnik Leipzig gebildet, aus dem später das VEB RFT Kombinat Nachrichtenelektronik hervorging. Die Produkte wurden unter dem einheitlichen Label RFT hergestellt. Mit dieser Bezeichnung wurde daher in der DDR so ziemlich alles versehen, was mit Nachrichtentechnik zu tun hatte, auch, aber nicht nur, im Consumer Bereich. Daher ist die Firmengeschichte außerordentlich vielfältig und kompliziert. Die Kombinate in der DDR wuchsen mit den Jahren durch Integration weiterer Unternehmen und sogar kleinerer Kombinate beständig an. So wurde z.B. 1979 das Dresdner Kombinat RFT Meßelektronik, welches mittlerweile nahezu die gesamte Produktion von Messgeräten vereinte, in das Kombinat Robotron überführt. Die Messgeräte wurden trotzdem teilweise weiter unter dem Label RFT gefertigt und nicht unter dem Label Robotron.

Durch Zusammenlegung mehrerer Kombinate wurde 1980 schließlich das RFT - Kombinat Rundfunk und Fernsehtechnik gegründet. Es beschäftigte 1990 insgesamt 23.000 Mitarbeiter.

Die Radiowerke in Leipzig [Bearbeiten]
RFT Kompaktboxen B 9251, hergestellt von VEB Statron
RFT Kompaktboxen B 9251, hergestellt von VEB Statron

Der Ursprung aller Betriebe, die in Leipzig Radios produzierten, war das 1925 aus Teilen der „Körting & Mathiesen AG“ gegründete Werk „Dr. Dietz und Ritter AG, Körting-Radio“, die die legendären Körting-Radios herstellten. Daraus wurden 1939 die Firmen „Oswald Ritter AG, Körting Radio“ und als zwangsweise Ausgliederung eines Betriebsteiles die „Leipziger Funkgerätebau GmbH“ als reichseigener Betrieb. Sie unterstand direkt dem Ministerium speziell für die Fertigung funktechnischer Geräte für die Luftwaffe. 1941 erfolgte die Unterstellung unter die Leitung des Leipziger Betriebsteiles der „Loewe AG“. 1942 wurde aus „Loewe-Radio“ dann „Opta-Radio AG, Leipziger Werke“, da der Firmengründer und Namensgeber Jude war. Nach 1945 firmierte der Betrieb als „Opta-Radio AG, Werk Stötteritz“ im Status einer SAG (sowjetische staatliche AG) und wurde danach 1948 zum „VEB Stern-Radio Leipzig“. 1952 erfolgte nach innerer Profiländerung eine Umbenennung in „VEB Fernmeldewerk Leipzig“, der sich nun hauptsächlich der Produktion von Fernmeldeanlagen widmete, aber auch z.B. Mikrofone herstellte.

Das Leipziger Werk der Firma „Oswald Ritter AG, Körting Radio“ wurde 1948 enteignet. Die AG ging in den Westen und produzierte am Chiemsee weiter. Das Werk in Leipzig wurde in „VEB Funkwerk Leipzig“ umbenannt. Diesen Betrieb gliederte man 1964 dem „VEB Fernmeldewerk Leipzig“ an. 1970 profilierte man diesen Betrieb zum Stammbetrieb des „VEB RFT Kombinat Fernmeldewerk Leipzig“. Diesem Stammbetrieb wurden weitere Leipziger Betriebe zugeordnet:

* der 1967 gebildete „VEB Gerätewerk Leipzig“, welcher wiederum hervorging aus

VEB Funkmechanik Leipzig (1951) – ehemals Stöcker & Co. (1945) und
VEB Gerätewerk Leipzig (1954) – ehemals VEB Meßgerätewerk Leipzig (1948), ehemals Dr. Th. Horn (1945).

* 1949–1952 „VEB Entwicklungs- und Konstruktionsbüro Leipzig“, das aus dem VEB Fernmeldewerk Leipzig hervorging und dann in den VEB Funkmechanik Leipzig überführt wurde.

Unabhängig von dieser bereits ziemlich komplizierten Unternehmensentwicklung gab es mehrere Kleinbetriebe:

* 1948 entstand aus solchen der VEB (K) Elektrogerätebau Leipzig,
* 1954 kamen weitere Kleinbetriebe dazu und
* 1965 entstand daraus der „VEB Elektroakustik Leipzig“, der u.a. später im Kombinat Sternradio Berlin Plattenspieler unter der Markenbezeichnung RFT herstellte
* 1980 gliederte man dann den 1971 entstandenen „VEB Elektrotechnische Werkstätte Rötha“ an und als Krönung verschmolzen dann
* 1980 die beiden Betriebe VEB Kombinat Fernmeldewerk Leipzig und VEB Elektroakustik Leipzig zum „VEB Fernmeldewerk Leipzig, Stammbetrieb des VEB Kombinat Nachrichtenelektronik“.
* 1987 erfolgte dann noch eine Umbenennung in VEB RFT Nachrichtenelektronik Leipzig „Albert Norden“, Betrieb des VEB Kombinat Nachrichtenelektronik.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/RFT

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